Kurverwaltung Boltenhagen legte guten Jahresabschluss hin
2005 wurde gut gewirtschaftet: Die Kurverwaltung Boltenhagen bekam gestern den Segen für die Abrechnung des Vorjahres.
Zufriedene Gesichter im Restaurant "Zur Seebrücke". Dort hatten sich Mitglieder des Kurbetriebsausschusses, Boltenhagens Bürgermeisterin Christiane Meier sowie Vertreter der Rechtsaufsicht und des Rechnungsprüfungsamtes versammelt.
"Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Eigenbetriebes geben keinen Anlass zu Beanstandungen", bekundete hinterher Kai Voigel, Wirtschaftsprüfer bei der Gesellschaft MDS Möhrle. Er hatte die Unterlagen genau unter die Lupe genommen.
Unterm Strich stehen jetzt Plus in den Büchern. Insgesamt kamen rund 1,5 Millionen vor allem aus Kurbeitrag und Fremdenverkehrsabgabe in die Kassen - und wurden auch gleich wieder ausgegeben. Für die Rettungsschwimmer, Strandreinigung, Werbung, Veranstaltungen. "Außerdem machen wir als Verwaltung all das, womit sich sonst niemand beschäftigen mag", erläuterte Kurdirektor Dieter Dunkelmann. Dazu zählen unter anderem die Pflege der Blumenrabatten, die Leerung von Papierkörben, der Unterhalt öffentlicher Toiletten.
Im übrigen seien Aufgaben, die anderswo noch bei den Kurverwaltungen lägen, in Boltenhagen privatisiert. Das betreffe beispielsweise die Zimmervermittlung und die Strandkorbvermietung.
Ein Umstand, der es erlaube, mit heute sechs Mitarbeitern auszukommen - bei im Vorjahr 1,17 Millionen Übernachtungen in den 8409 Betten des Ostseebades.
Als die bereits 1969 gegründete Kurverwaltung 1990 in einen Eigenbetrieb umgewandelt wurde, habe sie noch 33 Menschen beschäftigt, so Dunkelmann. Und viele Angestellte kosten halt viel Geld.
Boltenhagens Steuerberater Hanno Piper und Wirtschaftsprüfer Voigel lobten ganz ausdrücklich, dass Dunkelmann nicht die gleichen Fehler gemacht habe wie viele seiner Kollegen. "Wer sich teure Frei- oder Erlebnisbäder leistet, die selten ausgelastet sind, hat naturgemäß mit hohen Fixkosten zu kämpfen, die erst einmal erwirtschaftet sein wollen", gaben die Finanzexperten ein Beispiel. Und die Folge sei dann häufig ein dickes Minus in den Jahresbilanzen. Boltenhagen hatte auch eins von 800 000 D-Mark, als die Seebrücke gebaut wurde. Doch lang ists her. Seit Jahren ist ein Plus auf dem Konto, was ein klassischer Eigenbetrieb eigentlich gar nicht zu haben brauche. Deshalb sei für das laufende Jahr Plusminus null geplant.
Die aktuelle Saison laufe nicht schlechter als die im Vorjahr. Dunkelmann hofft auf ähnlich gute Ergebnisse. Ob sich die Erwartungen erfüllen, entscheidet sich in diesem Monat.
Boltenhagen aktuell